Der Preis, der 2020 zum ersten Mal vom CITAS und dem Leibniz-WissenschaftsCampus "Europa und Amerika" vergeben wurde, fördert Regensburger Forschung im Bereich der Area Studies. Dieser Forschungsbereich setzt sich mit der Kultur, Sprache, Politik, Gesellschaft, Geschichte, Wirtschaft und den Rechtssystemen unterschiedlicher Regionen auseinander. Mit dieser Auszeichnung wird der Ausbau des Forschungsschwerpunkts der Area Studies in Regensburg weiter vorangetrieben. Auch die enge Zusammenarbeit zwischen der Universität und dem Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS) trägt dazu maßgeblich bei.
Neben dem Preisgeld erhalten die Gewinner*innen auch die Chance auf eine Publikation im Blog-Journal „Frictions“ des WissenschaftsCampus. Dort erschienen bereits Texte von Jana Stöxen und Melanie Hussinger, Gewinnerinnen des Preises im Jahr 2020.
Mehr Information zu den Preisträger*innen aus vergangenen Jahren finden Sie auf den archivierten CITAS-Seiten. Information zu den neuesten Preistrager*innen finden Sie unten. Eine neue Ausschreibung folgt im Herbst 2024 mit einer Bewerbungsfrist vom 7. Januar 2025.
Vergabe des Area Studies Preises für das Jahr 2023
Zum vierten Mal in Folge fand die Verleihung des Regensburger Preises 2023 für herausragende Masterarbeiten in den Area Studies am 4. Juli 2024 im Rahmen des gemeinsamen Forschungskolloquiums des Leibniz-WissenschaftsCampus und der Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien (GS OSES, UR) statt. Der Preis wird gemeinsam mit dem DIMAS verliehen. Jan Hornát, Gastwissenschaftler am WissenschaftsCampus und Leiter der Abteilung für Nordamerikastudien an der Fakultät für Sozialwissenschaften der Karls-Universität in Prag, hielt einen Vortrag über die US-Außenpolitik im 21. Jahrhundert und ihre Haltung gegenüber „kleinen Staaten“.
Der erste Preis von 400 EUR ging an Felix Bruckner, der seinen Master in Public History & Kulturvermittlung abgeschlossen hat. In seiner Masterarbeit mit dem Titel „Die Grenze im Museum – Narrative einer von Bayern und Böhmen geteilten Grenzregion“ untersuchte er sechs Museen entlang der bayerisch-böhmischen Grenze und verfolgte, wie diese mit Konzepten und Motiven wie (Un)Natürlichkeit, Macht und Ohnmacht sowie Trennungen und Verbindungen umgehen. Dazu gehören auch Reflexionen über die Idee einer Grenze und deren historische Konstruktion – wie der Eiserne Vorhang als etwas Unnatürliches und Umweltfeindliches – mit dem grünen Band, das einen eher verbindenden narrativen Rahmen bietet. In seiner Arbeit bot er nicht nur Einblicke in die Museumspraxis und -narrative, sondern auch einen Beitrag zum weiteren Feld der Grenzforschung, indem er einen vergleichenden und transregionalen Ansatz zur Nachverfolgung der historischen Dynamik von Prozessen wie Ent- und Grenzung anwandte. Seine Betreuer Prof. Marek Nekula und Prof. Jörg Skribeleit sowie die Preisjury waren von seiner tiefgehenden Analyse, der Qualität des Schreibens und der Breite der konzeptionellen und methodischen Ansätze, die einen wirklich originellen Beitrag zu mehreren Bereichen leisten, sehr beeindruckt.
Den zweiten Platz teilen sich die Arbeiten von Tizian Dick und Miriam Mähner. Im Rahmen seines Masterstudiums in Volkswirtschaftslehre schrieb Tizian Dick die Arbeit „Optimum Currency Area: Dynamics of Business Cycle Synchronization in the EMU“. In seiner Studie verfolgte er die Dynamiken innerhalb der Europäischen Währungsunion in Bezug auf Konjunkturzyklen im Zeitraum von 1990 bis 2022 und untersuchte, inwieweit diese synchronisiert sind oder nicht, ebenfalls im Zusammenhang mit wichtigen Krisen während dieses Zeitraums. Seine Ergebnisse haben klare politische Implikationen für die EZB und andere, da sie berücksichtigen, wie die Geldpolitik gestaltet werden sollte. Wie sein Betreuer Prof. Gabriel Lee anmerkte, bietet der empirische Teil der Studie neue Erkenntnisse über Konjunkturzyklen mit einer sehr soliden Methodologie.
Miriam Mähner untersuchte in ihrer Masterarbeit mit dem Titel „Religionsfrieden als Strategie interkonfessionellen Zusammenlebens in Ost und West. Ein diachroner Vergleich“ wie die gesetzlichen Regelungen europäischer Gesellschaften nach der Reformation das konfessionellen Zusammenlebens beeinflussten. Im Zentrum steht ein analytischer Vergleich von Edikten, die als Religionsfrieden bezeichnet werden. Dabei setzt sie für eine Religionsgeschichtsschreibung ein, die über nationale Kategorien hinausgeht. Prof. Dr. Julia Herzberg (Kulturgeschichte des östlichen Europa) und Prof. Dr. Natali Stegmann (Geschichte Südost- und Osteuropas) betreuten die Preisträgerin.
Wir hoffen, dass unsere Preisträger ihre hervorragenden Studien in Fachzeitschriften veröffentlichen und auch einen kurzen Beitrag für den Frictions-Blog des WissenschaftsCampus verfassen. Wir wünschen allen drei Gewinnern alles Gute für ihre zukünftige Karriere!
Die Ausschreibung zur Bewerbung für die nächste Ausgabe des Preises wird im Herbst 2024 hier veröffentlicht mit einer Bewerbungsfrist vom 7. Januar 2025.
Eine Pressemitteilung der Universität Regensburg zur Preisverleihung finden Sie hier.
Photo by Tanja Wagensohn (UR). Felix Bruckner (centre) with his supervisors Prof. Dr. Jörg Skriebeleit to the left and Prof. Dr. Marek Nekula to the right. On the very right, Tizian Dick, winner of one of the second prizes. On the left, Natali Stegmann, co-supervisor of Miriam Mähner, winner of the other second prize for 2023 (she was unable to attend in person).
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