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„Religion und Urbanität“

Mittelaltergespräch und GRK-Forschungskolloquium mit Prof. Dr. Susanne Rau am 5. Dezember 2019 (Universität Erfurt)

Eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Forum Mittelalter

Zusammen mit dem Forum Mittelalter fungierte das Graduiertenkolleg am Donnerstag, den 5. Dezember als Gastgeber eines gemeinsam angekündigten GRK-Kolloquiums und Mittelaltergesprächs mit Prof. Dr. Susanne Rau (Universität Erfurt), die anhand des Fallbeispiels der historischen Verhältnisse in der Handelsstadt Calicut an der Malabarküste, dem heutigen Kozhikode im indischen Bundesstaat Kerala, zur Thematik "Religion und Urbanität: wechselseitige Formierungen" sprach.

Susanne Rau ist Professorin für Geschichte und Kulturen der Räume in der Neuzeit an der Universität Erfurt, "distinguished visiting professor" an der École normale supérieure (ENS) in Lyon und Verfasserin maßgeblicher Arbeiten auf dem Feld der spatial history, dessen methodologische Prägekraft von manchen Rezipient/inn/en mittlerweile als "spatial turn" beschrieben wird - analog zum "iconic turn" oder dem "linguistic turn" in den Geisteswissenschaften.

Für ihre Arbeiten zur Thematik Stadt und Religion, etwa zur Geschichte Lyons 1300-1800, wurde Rau 2015 mit dem Wiener Preis für Stadtgeschichtsforschung ausgezeichnet. Seit 2018 ist sie gemeinsam mit dem Altphilologen und Religionswissenschaftler Jörg Rüpke Sprecherin des DFG Humanities Centre for Advanced Studies "Religion und Urbanität" an der Universität Erfurt. Dessen inhaltlich-programmatische Strukturierung bestimmte die erste, abstrakter gehaltene Hälfte des Referats.

Zur Herausforderung, die plurale Gestalt urbaner (Handlungs-)Räume im Zeitverlauf näher zu beschreiben, gibt es ja unterschiedlichste wissenschaftliche Zugänge mit variierender Tiefenschärfe. Die Erfurter Kollegforschergruppe untersucht - epochenübergreifend bis zur Gegenwart - Beeinflussungen zwischen Stadtraum und Religion(en) in Europa, dem Mittelmeerraum sowie Südasien. Einzelprojekte der Fellows untersuchen den Zusammenhang zwischen städtischen Topographien, Institutionen, Einzelpersonen und Glauben(sgemeinschaften) als konkrete (spirituelle) Praktiken und soziale Gebilde.

Die GRK-Mitglieder setzten sich seit 2017 u.a. in einer Lektüreklasse mit dem Konzept des "Raumes" als hermeneutische Kategorie und konkretes Untersuchungsobjekt auseinander. Insofern war es umso aufschlussreicher, die Autorin dieser weithin bekannten Standardwerke im persönlichen Vortrag zu erleben. Susanne Raus Impulse zu „Religion und Urbanität“ haben alle GRK-Beteiligten zur Reflexion des eigenen wissenschaftlichen Koordinatensystems angeregt. Wir danken Prof. Dr. Susanne Rau für den in inhaltlicher, methodologischer und forschungspraktischer Hinsicht lehrreichen Abend!


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