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Dies academicus

Der Dies academicus 2025 findet am Donnerstag, 27. November, um 17 Uhr im Audimax der Universität Regensburg statt.  

Programm

Durch das Programm führt Caro Matzko.

  Uni-Jazzorchester Regensburg
Grußworte  
Ansprache Prof. Dr. Udo Hebel
Präsident der Universität Regensburg
  Uni-Jazzorchester Regensburg
Festvortrag 

Auf dem Weg zu einer MINT-FörderkultUR: 
Ein transdisziplinäres Forschungs- und Praxisprogramm an der Universität Regensburg

Prof.in Dr. Heidrun Stöger
Lehrstuhl für Pädagogik (Schulpädagogik) der Universität Regensburg

  Uni-Jazzorchester Regensburg
Preise &
Ehrungen
 
  • Preis für studentisches Engagement
  • Ehrennadel der UR
  • Universitätsmedaille „Bene merenti“
  Uni-Jazzorchester Regensburg
   
  Empfang im Audimax-Foyer

Die Veranstaltung wird durch Gebärdensprachendolmetschende begleitet.

Über den Dies academicus der UR

Der Dies academicus ist ein besonderer Tag im akademischen Jahr, an dem an die Aufnahme des Studienbetriebs an der Universität zum Wintersemester 1967/68 erinnert wird. In einem Festakt hält Prof. Dr. Udo Hebel, Präsident der Universität Regensburg, zusammen mit Universitätsmitgliedern, Alumni, Freunden, Partnern und Gästen Rückschau auf das vergangene Jahr, reflektiert das Gegenwärtige und richtet den Blick auf die Zukunft.

Besondere Verdienste um die Universität sowie herausragendes studentisches Engagement werden mit Ehrungen und Preisen ausgezeichnet.

Die musikalische Gestaltung durch Universitätsensembles gibt dem Festvortrag und den Preisverleihungen einen feierlichen Rahmen.

Award Ceremony der UR am 6. November 2025

Am Donnerstag, dem 6. November 2025, fand ab 19 Uhr im Kaufmannsgewölbe im Haus der Begegnung der UR in der Regensburger Altstadt die Award Ceremony der Universität Regensburg statt.

Die Veranstaltung dient dazu, den Preisträger*innen sowie deren Sponsor*innen eine Bühne zu geben, die ihren herausragenden Leistungen und ihrem Engagement angemessen ist, ihre Verdienste in einem festlichen Ambiente würdigt und Raum für inspirierende Gespräche schafft.

DAAD-Preis

Mit dem Preis gibt der Deutsche Akademische Austauschdienst den deutschen Hochschulen die Möglichkeit, ihre herausragenden internationalen Studierenden zu ehren.

Gabriel Pinheiro Pereira 

Herr Gabriel Pinheiro Pereira hat aus Portugal seinen Weg an die Universität Regensburg (UR) gefunden, nachdem er dort sehr erfolgreich sein Bachelorstudium abgeschlossen hat. Zum Wintersemester 2023/2024 wechselte er an die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der UR und wurde der erste internationale Student im Masterstudiengang "Economics (Volkswirtschaftslehre) with Honors", der im Winter 2023/2024 nach der Sprachumstellung zum ersten Mal als englischsprachiger Studiengang angeboten wurde. Der "Honors"-Studiengang richtet sich an besonders gute und ambitionierte Studierende, die er gezielt fördert und zusätzlich fordert. Gabriel Pinheiro Pereira nutzte diese Herausforderung auf beeindruckende Weise, indem er sein "Honors"-Masterstudium im September 2025 mit einem ausgezeichneten Notendurchschnitt von 1,19 abschloss und damit zur Spitzengruppe zählt, nicht nur innerhalb seines Jahrgangs.

Seine Exzellenz zeigte sich bereits im ersten Semester in der von mir gehaltenen vierstündigen Pflichtvorlesung "Methoden der Ökonometrie", die er mit durchdachten Fragen und Kommentaren sehr bereicherte und als einer der sehr wenigen Studierenden mit der Bestnote 1,0 abschloss. Professor Lutz Arnold lernte Herrn Pinheiro-Pereira während seines Seminars für Finanzmärkte kennen und bezeichnet ihn als "originellen Denker". Auch hier erhielt er die Bestnote.

Das außergewöhnliches Engagement von Herr Pinheiro-Pereira zeigte sich während seines Erasmus-Auslandssemesters an der Universität Perugia in Italien im Wintersemester 2024/2025, währenddessen er, sozusagen nebenbei, eine weitere Seminararbeit verfasste, die von Professor Enzo Weber und mir betreut wurde. Professor Enzo Weber ist Mitglied der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Forschungsbereichsleiter am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg. Gabriel Pinheiro-Pereira beeindruckte uns mit einer sehr guten Seminararbeit zu "Low-Frequency Econometrics", einem methodisch sehr anspruchsvollen Teilgebiet der Zeitreihenökonometrie, in dem es um u.a. um eine bessere Quantifizierung der Unsicherheit langfristiger Prognosen geht. 

Seine sehr gute Masterarbeit zum Thema "The Impact of M&A (Mergers and Aquisitions) on Labour Market Outcomes: Evidence from the Banking Industry", die im Rahmen seiner Werkstudententätigkeit am IAB entstand, war eine hervorragende Vorbereitung auf seine Promotion, die Gabriel Pinheiro-Pereira aktuell als wissenschaftlicher Mitarbeiter im hochinnovativen DFG Projekt „Innovation and the Formation of Business Groups“ am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)" in Nürnberg begonnen hat. Dieses DFG-Projekt wird von Professor Enzo Weber (UR, IAB) und Dr. Ahmet Ali Taskin (IAB) geleitet.  

Neben seinem Studium verfolgte und verfolgt Herr Pinheiro-Pereira diverse außeruniversitäre Engagements. In seiner Heimat war er lang in der Kirche engagiert. An der Universität Porto war er Mitgründer eines students club für Studierende der Volkswirtschaftslehre. Als Mitglied der studentischen Unternehmensberatung enactus an der Universität Regensburg war er während seiner Studienzeit in Regensburg im Bereich social entrepreneurship aktiv. 

(Text von Prof. Dr. Lutz Arnold, Lehrstuhl für theoretische Volkswirtschaftslehre, vorgetragen von Prof. Dr. Rolf Tschernig, Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften)
 

Zwei Männer stehen vor einer weißen Wand und einem Rollup mit bunten Blockstreifen und halten eine Urkunde ins Bild.
Gabriel Pinheiro Pereira erhält den DAAD-Preis für ausländische Studierende aus den Händen von Prof. Dr. Rolf Tschernig, Inhaber des Lehrstuhls für Ökonometrie. | Foto: UR / Julia Dragan

BioPark-Innovationspreis

Die BioPark Regensburg GmbH, ein Unternehmen der Stadt Regensburg, und die dort ansässige Patentanwaltskanzlei Dehmel & Bettenhausen haben auch 2025 Innovationspreise an eine herausragende Arbeiten aus der Forschung vergeben.

Dr. Florian Pielnhofer und Dr. Konstantin Scholz

Dr. Konstantin Scholz und Dr. Florian Pielnhofer erhielten den BioPark Innovationspreis 2025 für die Identifikation von Samariumsalzen als mögliche neuartige Wirkstoffe zur Kariesprävention. Karies ist global die häufigste Erkrankung die durch bakteriellen Biofilm und mangelnde Mundhygiene stark beeinflusst wird. Weltweit geschätzte 2 Mrd. betroffene Menschen, und das trotz weit verbreiteter Mundhygieneprodukte, zeigen den besonders hohen Bedarf an neuartigen Therapeutika. Dr. Scholz (Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie Freiburg und Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie Regensburg) und Dr. Pielnhofer (Institut für Anorganische Chemie der Universität Regensburg) konnten in ihrer Forschungsarbeit erstmals zeigen, dass Samariumsalze günstige Eigenschaften haben, um als Kariostatikum eingesetzt werden zu können. Dabei konnte im Labor demonstriert werden, dass die Anreicherung von Samarium aus verabreichten Salzen am menschlichen Dentin und Zahnschmelz stattfinden kann und die Substanzen antibakterielle Effekte gegenüber oralen Bakterien zeigen. Die Anreicherung funktioniert auch in Anwesenheit einer Schmierschicht und einer sogenannten Speichelpellikel, einer natürlichen, dünnen schützenden Schicht aus Speichelproteinen auf dem Zahnschmelz, die viele Kariostatika in ihrer Wirkung beeinflussen. Derzeit wird ein Einsatz zur Therapie und Prävention der Wurzelkaries und in Kosmetika geprüft, was eine Voraussetzung für eine mögliche Ausgründung darstellt. 

(Text: BioPark Regensburg)

Vier Männer stehen vor einer weißen Wand und halten zwei Urkunden ins Bild. Im Hintergrund ein weißes Rollup mit farbigen Blockstreifen und ein Blumengesteck.
v.li.: BioPark-Geschäftsführer Dr. Thomas Diefenthal, die Preisträger Dr. Florian Pielnhofer und Dr. Konstantin Scholz sowie Sponsor und Patentanwalt Dr. Florian Rückerl. | Foto: UR / Julia Dragan

Förderpreis “Sprache und Recht”

Der Förderpreis wird vom Arbeitskreis „Sprache und Recht“ der Universität Regensburg für eine in deutscher Sprache verfasste wissenschaftliche Arbeit zum interdisziplinären Thema „Sprache und Recht“ vergeben. 

Dr. Luisa Wendel

Dr. Luisa Wendel wird mit dem Förderpreis Sprache und Recht der Universität Regensburg ausgezeichnet für ihre herausragende Dissertation Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts. Eine korpusgestützte Untersuchung von Teiltextsorten und Registereigenschaften.

Frau Dr. Wendel betritt mit ihrer Arbeit ein Forschungsfeld, das bislang erstaunlich wenig erschlossen ist: die sprachliche Struktur und Entwicklung der Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts. Sie tut dies interdisziplinär, sprach  und rechtswissenschaftlich, insbesondere – bezogen auf die Sprachwissenschaft – korpuslinguistisch.

Die Dissertation entstand im Rahmen des Projekts Leibniz Linguistic Research into Constitutional Law an der Humboldt-Universität zu Berlin und wurde in beiden Gutachten mit summa cum laude benotet. Was macht diese Dissertation so besonders?

Frau Dr. Wendel hat ein digitales Korpus von rund 10.000 Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts aufgebaut und annotiert – schon das eine Pionierleistung, die nicht nur methodisch anspruchsvoll, sondern auch technisch komplex ist. Frau Dr. Wendel hat die Entscheidungen nicht nur als Ganzes untersucht, sondern unterschieden nach funktionalen Teiltexten: Rubrum, Tenor, Gründe, Leitsätze, abweichende Meinungen, Tatbestand, Maßstabsteil und Subsumtion. 

Die Ergebnisse sind aufschlussreich. Etwa zeigen sie, dass sich die Länge der Entscheidungen über die Jahrzehnte deutlich verändert hat; dass sich bestimmte sprachliche Muster – zum Beispiel zusammenfassende Einleitungssätze – erst allmählich als Konventionen herausgebildet haben; und dass Kammer- und Senatsentscheidungen sich nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich signifikant unterscheiden. Besonders bemerkenswert ist, wie Frau Dr. Wendel die linguistische Registertheorie auf juristische Texte anwendet – und dabei nicht nur die Sprache der Dogmatik, sondern auch die Verständlichkeit der Rechtssprache in den Blick nimmt. Ihre Arbeit zeigt, dass der Gebrauch empirischer Methoden in der Rechtslinguistik nicht nur möglich, sondern auch fruchtbar und notwendig ist. 

Die Dissertation ist ein Musterbeispiel für interdisziplinäre Forschung: Sie verbindet juristische Expertise mit linguistischer Methodik und technisches Know-how mit theoretischer Reflexion. Sie ist klar strukturiert, kenntnisreich geschrieben und methodisch transparent. Und sie wagt etwas, was in der Rechtswissenschaft selten ist: eine empirische Untersuchung mit offenem Ausgang – und dem Mut, auch zu akzeptieren, dass es vereinzelt keine berichtenswerten Ergebnisse gibt. 

Frau Dr. Wendel hat damit nicht nur eine neue Perspektive auf die Sprache des Bundesverfassungsgerichts eröffnet, sondern auch einen methodischen Maßstab gesetzt für zukünftige rechtslinguistische Forschung. Ihre Arbeit ist ein Gewinn für die Rechtswissenschaft, für die Linguistik – und für das Verständnis von Sprache im Recht. Frau Dr. Wendel hat gezeigt, wie Sprache und Recht sich gegenseitig durchdringen – und wie viel wir noch lernen können, wenn wir beide Disziplinen miteinander ins Gespräch bringen. Zu dieser Leistung gratulieren ihr herzlich die Regensburger Fakultät für Rechtswissenschaft, deren Arbeitskreis Sprache und Recht sowie die gleichnamige Stiftung, besonders deren Stifter, unser Honorarprofessor Wieland-Christian Lohse!

(Text: Prof. Dr. Tonio Walter, Arbeitskreis Sprache und Recht der Universität Regensburg)

Drei Männer und eine Frau stehen vor einer weißen Wand, einem weißen Rollup mit farbigen Blockstreifen und einem Blumengesteck. Die Frau hält eine Urkunde in die Kamera.
v.li.: Prof. Dr. Tonio Walter, Preisträgerin Dr. Luisa Wendel, Honorarprofessor Wieland-Christian Lohse, Prof. Dr. Christoph Althammer, Dekan der Rechtswissenschaften. | Foto: UR / Julia Dragan

ESdUR-Studienabschlusspreis

Der Preis des Vereins der Ehemaligen Studierenden der Universität Regensburg (ESdUR e.V.) dient der Anerkennung hervorragender Studienleistungen. Die wissenschaftliche Verantwortung für die Auswahl der Preisträger liegt bei den Fakultäten.

Franziska Langer

Pharmazie

Auf den ersten Blick liest sich das Curriculum des Pharmaziestudiums sehr ähnlich zu anderen Naturwissenschaften. Es wimmelt dort nur so von kurzen und langen Laborpraktika und an „jeder Ecke lauert“ ein Leistungsnachweis. 

Nimmt man sich aber etwas mehr Zeit, so wird man mindestens zwei große Unterschiede zu anderen naturwissenschaftlichen Fächern feststellen. Erstens setzt das Fach Pharmazie, neben der Wissensvermittlung auf dem Gebiet der eigenen, der pharmazeutischen, Identität, sehr stark auf die Vermittlung von Wissen über die klassischen Fachgrenzen hinweg. Die Vermittlung von biologischen, chemischen, pharmakologischen und mit etwas Einschränkung auch physikalischen und mathematischen Grundlagen sorgen für eine Qualifikation des Pharmazeuten/der Pharmazeutin zu einer Art Querschnitts-Naturwissenschaftler. Zweitens, und dies ist dem Bild des Pharmazeuten als universitär ausgebildetem Naturwissenschaftler zunächst sicher nicht zuträglich, verzichtet der Staatsexamensstudiengang Pharmazie leider bis heute vollständig auf die Anfertigung einer wissenschaftlichen Abschlussarbeit. Entsprechend kommt diese Laudatio in einem anderen Gewand daher, denn sie berichtet nicht von dem wissenschaftlichen Ergebnis einer Abschlussarbeit, sondern vielmehr von der außergewöhnlichen Leistung unserer Studierenden Frau Franziska Langer, der es gelungen ist, in einem aus fünf Fächern bestehenden Hauptstudium mit nachfolgendem mündlichen Staatsexamen in allen Abschlussprüfungen die bestmögliche Leistung zu erzielen. 

Franziska Langer wurde am 13.04.1995 in Rothenburg ob der Tauber geboren und hat nicht den klassischen Weg zum Studium an der Universität absolviert. Nach dem Erreichen der mittleren Reife an der Mädchen-Realschule Schillingsfürst hat sie zunächst eine Ausbildung als pharmazeutisch-technische Assistentin in der Apotheke abgeschlossen und dabei eine Berufsfachschule für PTA [Pharmazeutisch-technische Assistenten (Anm. d. Red.)] in Würzburg besucht. Das Pharmaziestudium hat sie dann von 2020–2024 in der Regelstudienzeit von acht Semestern absolviert und bereits während ihrer Studienzeit regelmäßig mit guten und sehr guten Leistungen in Praktika und Klausuren in den verschiedenen Fächern auf sich aufmerksam gemacht. Allein dies wäre angesichts der oben erwähnten Vielfältigkeit im Fächerkanon der Pharmazie schon eine Laudatio wert. Darüber hinaus hat Frau Langer im Herbst 2024 zum Abschluss des Studiums dann das 2. Staatsexamen abgelegt und dieses mit der Note 1,0 in allen fünf Prüfungsfächern bestanden. Diese Fächer reichen von Pharmazeutischer Chemie und Biologie, über Technologie bis hin zur Pharmakologie und klinischen Pharmazie und decken damit das ganze wissenschaftliche Spektrum des Pharmazeuten ab. Frau Langer hat als einzige ihres Jahrgangs das Studium mit Bestnote und in Regelstudienzeit abgeschlossen, eine außergewöhnliche Studienleistung. Und so darf ich an dieser Stelle ganz herzlich zum ESdUR-Studienabschlusspreis gratulieren.

Frau Langer absolviert gerade ihr praktisches Jahr in der Apotheke und der Industrie. An dessen Ende steht das 3. Staatsexamen, für das ich ihr an dieser Stelle ganz viel Glück und Erfolg wünschen möchte. Werfe ich ein Blick auf die Studienleistungen von Frau Langer, so würde ich mir als Hochschullehrer natürlich eine Rückkehr zur Universität und die Anfertigung einer Dissertation wünschen. Aber das Schöne an einem erfolgreich abgeschlossenen Studium oder ebenso einer erfolgreichen Ausbildung ist, dass es nicht die Wahl gibt zwischen richtigem und falschem Weg, sondern vielmehr zwischen richtig und richtig.

(Text: Prof. Dr. Jörg Heilmann, Dekan der Fakultät für Chemie & Pharmazie)

Zwei Männer und eine Frau stehen vor einem Rollup, das das Logo der Universität Regensburg und einen Farbbalken abbildet. Im Hintergrund sieht man ein Blumengesteck. Die Frau im gelben Blazer hält eine Urkunde in die Kamera.
Franziska Langer erhält den ESdUR-Studienabschlusspreis aus den Händen von Christian Roehrig (li.), Vorsitzender des Vereins Ehemaliger Studierender der Universität Regensburg (ESdUR e. V.) und Prof. Dr. Jörg Heilmann (re.), Geschäftsführer des Instituts für Pharmazie der UR. | Foto: UR / Julia Dragan

Oliver Mann

Katholische Theologie

Zulassungsarbeit “Fundamentalismussensibler Religionsunterricht. Theoretische Vergewisserungen und unterrichtliche Konkretisierung ”

vorgelegt im Rahmen der Ersten Staatsprüfung für das Lehramt an Mittelschulen

Wer sich heutzutage redlich mit den Religionen zu befassen sucht, kommt am vielgestaltigen Phänomen des Fundamentalismus kaum vorbei. Als Kind der Moderne reagiert solcher Fundamentalismus darauf, dass die Prägekraft (nicht nur religiöser) Traditionen schwindet. Insoweit an die Stelle fragloser Überlieferungen der für die Moderne kennzeichnende Zwang tritt, sich zu entscheiden (Peter L. Berger), eröffnet dies die Freiheit, sich einen eigenen Reim auf die Wirklichkeit zu machen und das eigene Leben in die Hand zu nehmen. Vielfach allerdings werden der Verlust überlieferter Sicherheiten und die Unhintergehbarkeit persönlichen Entscheidens als Überforderung empfunden. Genau hier tritt der Fundamentalismus in den Ring. Der modernen Pluralisierung und Individualisierung stellt er fest gefügte Systeme vermeintlicher Gewissheiten entgegen, die oftmals durch Idealbilder einer maßgeblichen Vergangenheit gestützt werden. Als Lieferant von Eindeutigkeit ermöglicht Fundamentalismus, den Herausforderungen der Moderne zu entfliehen und der Aufgabe auszuweichen, dass Immanenz wie Transzendenz im Lichte vielfältiger Blickwinkel beständig neu geprüft und ausbuchstabiert werden wollen. 

Oliver Mann stellt sich dem schillernden Phänomen des Fundamentalismus auf wohl bedachte und höchst originelle Weise. Darum wissend, dass nur wenige Jugendliche einer entsprechenden Gruppierung zugehören, vermeidet er es, sich mit der Anatomie bestimmter – bspw. evangelikaler oder islamistischer – Gemeinschaften aufzuhalten. Was ihn interessiert und was er inhaltlich wie didaktisch als entscheidend ansieht, ist vielmehr die Mechanik fundamentalistischen Denkens, deren Wirkkraft weit über die Grenzen fest gefügter Ideologien hinausreicht. Im Anschluss an Bernhard Dressler identifiziert Oliver Mann als zentrales Kriterium, dass differente Domänen der Wirklichkeit wie Natur, Technik, Politik, Kunst oder Religion über den Kamm einer einzigen Denklogik geschoren werden. Indem somit eine bestimmte Domäne diktiert, wie alle anderen gesehen und gedeutet werden, wird die legitime „Autonomie irdischer Wirklichkeiten“ (Gaudium et spes 36) missachtet. Wo sich unterschiedliche Rationalitäten dergestalt in die Quere kommen, geschieht Bevormundung. Somit aber wird die ebenso begrenzte wie besondere Erkenntniskraft etwa von Naturwissenschaften, von Kunst oder eben von Religion (als Bezug auf eine letzte, radikale Transzendenz) zum Verstummen gebracht. 

Im Einklang mit der religionsdidaktischen Verortung seiner Arbeit wendet Oliver Mann die Einsicht in die hegemoniale Denklogik des Fundamentalismus auf den realen Religionsunterricht. Gerade weil dieses Fach den religiösen Weltzugang als besonderen verständlich werden lassen soll, müsse es für Fundamentalismus sensibilisieren. Dies wiederum geschehe entscheidend dadurch, dass das Recht und die Grenzen unterschiedlicher Weltzugänge ausgelotet werden. 
Wie solches unterrichtlich konkret werden kann, übersetzt Oliver Mann in eine stimmig geplante und erhellend ausgewertete Doppelstunde einer Mittelschulklasse. Dass man ein und denselben Sachverhalt in differenter Logik darstellen, sehen und deuten kann, bedenken die Lernenden bspw. mit Blick auf den Eiffelturm, der ästhetisch über ein Gemälde und technisch über einen Bauplan in Erscheinung tritt. In analoger Weise ergründen sie einen (fiktiven) Todesfall im Spiegel eines medizinischen Dokuments und der Gesprächsnotiz eines Seelsorgers. 

In überzeugender Verschränkung von theoretischer Reflexion und praktischer Realisierung krönt Oliver Mann mit der hier vorgestellten Arbeit sein mit Bestnoten gepflastertes Studium für das Lehramt an Mittelschulen. Von Herzen gratuliere ich ihm zur Verleihung des ESdUR-Studienabschlusspreises.

(Text: Prof. Dr. Burkard Porzelt, Lehrstuhl für Praktische Theologie – Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts)

Drei Männer stehen vor einem Blumengesteck und einem Rollup mit farbigen Blockstreifen. Der jüngere, in der Mitte stehende hält eine Urkunde in die Kamera.
v.li.: Christian Roehrig, Vorsitzender des Vereins Ehemaliger Studierender der Universität Regensburg (ESdUR e. V.), Preisträger Oliver Mann und Prof. Dr. Burkard Porzelt, Lehrstuhl für Praktische Theologie (Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts) der Universität Regensburg. | Foto: UR / Julia Dragan

Sandra Maurer

Molekulare und Zelluläre Anatomie

Sandra Maurer hat an der Universität Regensburg innerhalb der Regelstudienzeit von vier Semestern im Juli 2024 einen Masterabschluss im Fach Biologie mit der Gesamtnote von 1,0 erworben (aktuell gibt es neben Frau Sandra Maurer nur noch eine Studierende, die den Master innerhalb vier Semestern abgeschlossen hat).

Von Januar bis Juli 2024 arbeitete sie im Rahmen ihrer Masterarbeit an der Untersuchung der Rolle von Connexinen während der Wundheilung der menschlichen Haut im Chorionallantoismembran (CAM) Modell. Dafür hat sie nicht nur das CAM-Modell für die Haut, sondern auch histologische und molekularbiologische Methoden für die Analyse des Hautgewebes eigenständig und mit außergewöhnlichem Engagement etabliert. Bemerkenswert ist, dass sie durch ihren extrem hohen Fleiß und Ihrem bemerkenswert großen Interesse die Masterarbeit in nur sieben Monaten fertigstellte. Sie hat ihre Ergebnisse äußerst sorgfältig analysiert und diese sprachlich hervorragend zusammengefasst. Beide Gutachter haben die Masterarbeit mit der Bestnote 1,0 bewertet.

Die Ergebnisse ihrer Masterarbeit werden aktuell als Manuskript zusammengeschrieben, bei dem Frau Maurer als Erstautorin fungiert. Außerdem ist sie bei der folgenden Publikation „Epigenetic silencing of tight junction protein CLDN10 in cancer can be epigenetically edited and restores CLDN10 function in cancer cell growth suppression“, die im Journal Clinical Epigenetics publiziert wurde, als Coautorin beteiligt. Dabei handelt es sich um eine Kooperation mit der Arbeitsgruppe von Dr. Richter (Institut für Genetik, Universität Gießen), bei der Sandra Maurer seit ihrer Masterarbeit eine federführende Rolle inne hat.

Sandra Maurer ist eine überaus engagierte und fachlich herausragende Studierende, die seit ihrer Masterarbeit und jetzt als Doktorandin eine zentrale Rolle in der Arbeitsgruppe von Frau Prof. Dr. Silke Härteis einnimmt. Ihre Leidenschaft für kollaborative und interdisziplinäre Forschung und ihre Bereitschaft, sich mit unterschiedlichen Perspektiven auseinanderzusetzen, machen sie zu einem außerordentlich wertvollen Teammitglied in verschiedenen Forschungsprojekten. Sie ist nicht nur eine vorbildliche Wissenschaftlerin, sondern auch eine Teamplayerin, die stets bereit ist, ihr Know-how an Kollegen weiterzugeben, sie zu unterstützen und zu fördern. Darüber hinaus engagiert sich Sandra Maurer sehr bei der Betreuung von Praktikanten und treibt Projekte und Methoden eigenständig voran. 

Auch während ihrer Doktorarbeit beschäftigt sich Sandra Maurer weiter mit der Wundheilung in der menschlichen Haut, um auf lange Sicht die Wirksamkeit verschiedener therapeutischer Möglichkeiten zu testen. Methodisch und fachlich wird sie dabei nicht nur von Frau Prof. Dr. Härteis in Regensburg engmaschig betreut, sondern auch von Prof. Hla, einem international renommierten Professor am Boston Children’s Hospital, Department of Surgery der Harvard Medical School, wo sie im Oktober 2024 einen Forschungsaufenthalt absolviert hat. Für die Finanzierung dieses Aufenthalts hatte Frau Maurer eigeninitiativ einen Antrag beim Boehringer-Ingelheim-Fonds gestellt. Dieser Aufenthalt war der erste Schritt für die Etablierung eines Sandwich-Promotionsprogramms zwischen der Harvard Medical School und der Universität Regensburg, welches nun in Vorbereitung ist. Dieses Programm wird den Austausch von Doktoranden zwischen den beiden Institutionen fördern und Netzwerke schaffen, um ihre Forschungserfahrungen in einem internationalen Arbeitskontext zu erweitern.

Zusammenfassend verkörpert Sandra Maurer den Typus einer sehr eifrigen und hochbegabten jungen Nachwuchswissenschaftlerin, die auch über den Tellerrand hinaus interessiert ist. Dass sie bei alledem eine bescheidene junge Frau ist, spricht besonders für ihre charakterliche Integrität. 
 

(Text aus dem Empfehlungsschreiben von Prof. Dr. Till Rudack, Dekan der Fakultät für Biologie und Vorklinische Medizin)
 

Eine Gruppe von Personen (drei Männer, zwei Frauen), stehen vor einem Rollup mit buntem Streifen an der Seite und einem Blumengesteck. Die junge Frau in der Mitte hält eine Urkunde in die Kamera.
v.li.: Prof. Dr. Ernst Tamm, UR-Vizepräsident für Forschung und Nachwuchsförderung, Christian Roehrig, Vorsitzender des Vereins Ehemaliger Studierender der Universität Regensburg (ESdUR e. V.), Preisträgerin Sandra Maurer, Prof. Dr. Silke Härteis, Studiendekanin Vorklinische Medizin, und Prof. Dr. med. habil. Thiha Aung. | Foto: UR / Julia Dragan

Gleichstellungspreis

Die Gleichstellung von Frauen und Männern zählt zu den Leitprinzipien der Universität Regensburg. Der Gleichstellungspreis dient dazu, Leistungen und Fortschritte in Forschung und Lehre sichtbar zu machen, die der Umsetzung der Chancengleichheit von Frauen und Männern und allgemeiner der Geschlechtergerechtigkeit dienen.
Prämiert werden können 2024 innovative Projekte, strukturelle Maßnahmen, besondere Aktivitäten oder herausragende Leistungen in Forschung und Lehre, auch hohes Engagement einer Fakultät oder besondere Vorhaben im Bereich des Wissenstransfers.

AG Diversität des Zentrums für Sprache und Kommunikation

In ihrem Schlüsselwerk „Vita activa: oder Vom tätigen Leben“ erläutert die deutsch-amerikanische Politologin Hannah Arendt die grundlegende Bedeutung von menschlicher Pluralität als „die grundsätzliche Bedingung des Handelns wie des Sprechens” (1967/2007: 213). Für Arendt ist das Handeln (actio) damit nicht nur die höchste Form menschlicher Tätigkeit (neben Arbeiten und Herstellen), sondern auch diejenige, in der die fundamentale Bedeutung von Pluralität und damit notgedrungen auch von Diversität im menschlichen Zusammenleben am wirkungsmächtigsten zum Tragen kommt. „Diversity is a fact, inclusion a choice“ bedeutet daher zum einen, dass die grundlegende Verschiedenheit der Menschen erst politisches Handeln und Entscheidungsfreiheit möglich macht. Nichtsdestotrotz kann dieses Handeln zur Freiheit nur intentional, gemeinsam, auf gleicher Wellenlänge und auf der Basis intersubjektiver Verantwortung, Respekt und Empathie geschehen. 
Menschliche Einzigartigkeit und Individualität tritt durch keine Handlungsart stärker in den Vordergrund als durch Sprache und Sprechen. Sprache ist Mittel und Abbild des Denkens und kann daher auch zur Vermittlung von und zwischen unterschiedlichen Weltbildern und Perspektiven dienen. Die Flexibilität und Wandlungsfähigkeit einer Einzelsprache können gleichsam zum sozial-nachhaltigen Umdenken und kreativen Handeln anregen. Sprache vermittelt nicht nur: Sie IST menschliches Handeln. Sie kann durch minimale morphologische, syntaktische oder lexikalische Eingriffe exklusiv oder inklusiv wirken. Sie kann Menschen gesellschaftlich ausgrenzen oder in Gemeinschaften eingliedern. Sprache ist Politik, nicht nur als Gegenstand, sondern auch als Medium, das die Macht hat, das „Wir“ und „Uns“ immer neu zu bestimmen und unsere Gemeinschaft damit zu stärken.

Wie wichtig und zielführend inklusives Handeln insbesondere im Bereich Sprache und Kommunikation ist, zeigen die Träger des diesjährigen Gleichstellungspreises der Universität Regensburg. Dieser Preis wird seit vier Jahren jährlich an Projekte vergeben, die sich in herausragender Weise in Forschung, akademischer Lehre, Wissenstransfer oder studentischem Engagement mit zentralem Bezug zu Gleichstellung und mit dem Ziel der Herstellung von Chancengleichheit und/oder Geschlechtergerechtigkeit hervorgetan haben.

Die AG Diversität des Zentrums für Sprache und Kommunikation, unter der Leitung von Dr. Julia Reinel, setzt sich seit 2023 systematisch für die Planung und Umsetzung diversitätssensibler Lehr- und Lernbedingungen ein. Mit einer Gruppe von 13 freiwillig engagierten Mitarbeitenden hat sie in kurzer Zeit eine Fülle von Konzepten und Strategien zur Förderung von Inklusion und Chancengleichheit erarbeitet. Dazu gehört mitunter die Sensibilisierung aller Mitarbeitenden durch Fortbildungen und Informationsmaterialien wie z.B. eine über 60-seitige Sensibilisierungsbroschüre rund um das Thema Chancengerechtigkeit und Diversität, die die vielfältigen intersektionalen Facetten von Gleichstellung und Gleichberechtigung zum Ausdruck bringt und mit konkreten Fallbeispielen, pädagogischen Ratschlägen und einem differenziert erläuterten Glossar bereichert. Falls Ihnen Begriffe wie „First Generation“, „Teilleistungsstörung“, „Intersexualität“ oder „Universal Design for Learning“ noch nicht hinreichend bekannt sein sollten, kann ich Ihnen diese Broschüre wärmstens als Lektüre empfehlen. 

Zu den Errungenschaften der AG gehören aber auch barrierefreie Kursräume, Vorträge bei internationalen Konferenzen, regelmäßige Fortbildungsangebote sowie ein ausführlicher GRIPS-Kurs „Diversity am ZSK – Handreichungen für Dozent:innen“. Die AG veranstaltet Aktionstage und –wochen z.B. zum Anlass des Deutschen Diversity-Tags. Besonders erwähnenswert wäre an dieser Stelle die Ausstellung „(Un)Sichtbar: Ein Blick auf Gender in Sprachen weltweit“, die die AG im diesjährigen Sommersemester im Foyer der Universitätsbibliothek angeboten hat. In Zusammenarbeit mit der Referentin für Diversity und Antidiskriminierung, Dr. Birgit Bockschweiger, entstand hierzu ein Ausstellungskonzept, das sich mit umstrittenen und oft nur oberflächlich verstandenen Themen wie der gendersensiblen Sprachverwendung im Deutschen, dem generischen Maskulinum sowie dem Gendern in Gebärdensprache und unterschiedlichen Einzelsprachen vom Türkischen bis zum Japanischen auseinandersetzt. Ein Highlight des Projekts war ein Impulsvortrag der Verfassungsrichterin Prof.in Dr. Ulrike Lembke zu den rechtlichen und ethischen Grundlagen des Genderns, zu dem die Referentin eindeutig und konstitutionell abgesichert riet. 

Mit dem Preisgeld von 5.000 Euro möchte die AG ihr Fortbildungs- und Sensibilisierungsprogramm vor allem im Bereich der Transferarbeit im Studierendenkontakt weiter ausbauen. Ich bin gespannt darauf, diesen Prozess weiter zu verfolgen, und wünsche allen Beteiligten weiterhin viel Erfolg und Freude dabei. Im Namen der Gleichstellungsbeauftragten der Universität Regensburg danke und gratuliere ich hiermit namentlich:

  • Dr. Julia Reinel
  • Nadine Dechant
  • Alexandra Franke-Nanic
  • Florian Greiner
  • Christine Kramel
  • Dr. Caroline Märzweiler
  • Markus Meilinger
  • Christina Ringlstetter
  • Julia Ruhstorfer
  • Dr. Thomas Stahl
  • Timur Taşcan
  • Dr. Michaela Trenner-Haberkorn
  • Françoise Vergès
     

Quellenangabe:
Arendt, Hannah (1967/2007) Vita activa oder Vom tätigen Leben. München: Piper.

(Text: Prof. Dr. Astrid Ensslin, Beauftragte der Universität Regensburg für die Gleichstellung von Frauen in Wissenschaft und Kunst)
 

Eine Personengruppe steht in zwei Reihen, die Frauen in der vorderen Reihe halten Urkunden ins Bild.
Die Arbeitsgemeinschaft Diversität des Zentrums für Sprache und Kommunikation unter der Leitung von Dr. Julia Reinel (4.v.li.) wurde mit dem Gleichstellungspreis 2025 der Universität Regensburg ausgezeichnet. | Foto: UR / Julia Dragan

Nachhaltigkeitspreis

An der Universität Regensburg ist Nachhaltigkeit im Sinn unserer „Nachhaltigkeitsstrategie 2023–2027“ ein wichtiges Anliegen und Querschnittsthema, das alle universitären Handlungsfelder (Forschung, Lehre, studentisches Engagement, Campusbetrieb, Digitalisierung, Transfer und Governance) betrifft und alle siebzehn Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen in den Blick nimmt. Um Engagement und Fortschritte auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit zu würdigen, sichtbar zu machen und vorbildliche Initiativen und Projekte zu unterstützen, vergibt die Universität Regensburg einen  jährlichen Nachhaltigkeitspreis. Der Preis wird vom Präsidium der Universität Regensburg ausgeschrieben. Ausgezeichnet werden können innovative Projekte, strukturelle Maßnahmen, besondere Aktivitäten oder herausragende Leistungen von Einzelpersonen oder Gruppen, die die Bemühungen der Universität Regensburg zur Stärkung der Nachhaltigkeit in mindestens einem der universitären Handlungsfelder in besonderem Maße voranbringen.

Moritz Schmid und Felix Ipfling

app-basierte Mitfahrplattform “CampusCar – Gemeinsam Pendeln, Gemeinsam Verändern”

Nachhaltigkeit ist an der Universität Regensburg ein zentrales Anliegen in allen unseren Handlungsfeldern, d. h. in Forschung, Lehre, studentischem Engagement, Campusbetrieb, Digitalisierung, Transfer und Governance. Der Nachhaltigkeitspreis der Universität soll das Engagement ihrer Mitglieder würdigen, sichtbar machen und vorbildliche Projekte unterstützen. 

Aus dem Kreis der zahlreichen Einreichungen aus allen Handlungsfeldern ist es mir eine große Freude, dass der Nachhaltigkeitspreis 2025 an das studentische Projekt „CampusCar – Gemeinsam Pendeln, Gemeinsam Verändern“ von Herrn Schmid und Herrn Ipfling vergeben wird. Ihr Engagement für einen nachhaltigen Campusbetrieb hat die Jury in besonderem Maß überzeugt. 

Das Thema Pendelmobilität treibt uns an der Universität sehr um. Circa die Hälfte des Treibhausgasausstoßes an der Universität Regensburg entsteht dadurch. Gleichzeitig wollen wir natürlich, dass unsere Mitarbeitenden und Studierenden zum Campus kommen. Für eine nachhaltige Mobilität gibt es also Einiges zu tun, und daran arbeiten wir als Universität. Neben beispielsweise einer Stärkung der Fahrradinfrastruktur und einer engeren Abstimmung mit den ÖPNV-Anbietern braucht es dafür auch tragfähige Lösungen dort, wo ÖPNV bisher noch nicht gut verfügbar ist. 

Herr Moritz Schmid studiert Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre, und Herr Felix Ipfling studiert Informationswissenschaft. Herr Schmid und Herr Ipfling überzeugten die Jury mit dem Konzept einer smarten, app-basierten Mitfahrplattform namens “CampusCar”, das speziell auf den Pendelverkehr am Campus Regensburg abgestimmt ist. Sie verweisen dabei auf die Tatsache, dass zahlreiche Studierende und Beschäftigte die Universität Regensburg mit dem Auto erreichen – oftmals aufgrund begrenzter oder fehlender ÖPNV-Alternativen insbesondere im Umland. Aktuell kommen viele alleine mit dem Auto zum Campus. 

Das innovative Konzept soll insbesondere ökologisches Handeln mit sozialen Aspekten verbinden. Das Konzept für die App legt großen Wert auf das Sicherheitsbedürfnis der Nutzenden und den Datenschutz. Gleichzeitig sollen durch die App auch neue Begegnungen im Berufsalltag und Studium gefördert werden, um – wenn gewünscht – einen zusätzlichen sozialen Mehrwert durch die Nutzung der App zu schaffen. So sollen mehr UR-Mitglieder dafür gewonnen werden, häufiger gemeinsam zu pendeln. 

Das Preisgeld soll Herrn Schmid und Herrn Ipfling bei der Weiterentwicklung ihres Konzepts unterstützen. 

Das Konzept „CampusCar“ hat das Potential einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Transformation an der Universität zu leisten. Dafür vielen Dank und herzlichen Glückwunsch zu dieser wohlverdienten Auszeichnung!

(Text: Prof. Dr. Andreas Roider, Beauftragter der Universitätsleitung für Nachhaltigkeit)

Zwei Frauen und drei Männer stehen nebeneinander. Die beiden jüngeren Männer halten Urkunden in die Kamera.
v.li.: Ann-Kathrin Roßner, Stabsstelle Nachhaltigkeit, Elisabeth Meier, Leitung Green Office, die Ausgezeichneten Felix Ipfling und Moritz Schmid sowie Prof. Dr. Andreas Roider, Beauftragter der Universitätsleitung für Nachhaltigkeit. | Foto: UR / Julia Dragan

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